28.02.2024

Gegen die Privatisierung und Militarisierung der Hochschulen, für Frieden und Sozialismus – Solidarität mit den Studierendenprotesten in Griechenland!

[English and Greek version below]

Wir erklären unsere Solidarität mit dem rechtmäßigen Kampf der griechischen Studierenden, Schüler*innen und Arbeiter*innen gegen die Privatisierung der Hochschulen!

Seit Anfang des Jahres ziehen in Griechenland Woche für Woche tausende Studierende auf die Straßen Athens und anderer Großstädte, um ihr Recht auf gute Bildung für alle zu verteidigen. Dieses Recht steht nämlich gerade unter Beschuss. Die griechische Regierung plant, das in Artikel 16 der griechischen Verfassung verankerte Verbot privater Hochschulen – eine historische, weil weltweit einmalige Errungenschaft – aufzuheben (1). Die Folgen wären vorhersehbar: weitere Unterfinanzierung der staatlichen Hochschulen, die die Masse der griechischen Bevölkerung besucht, während die kleine griechische Oberschicht ihre Kinder auf private Eliteuniversitäten schicken kann. Richtig und wichtig also, dass seit Januar zahlreiche Hochschulen von den aufbegehrenden Studierenden besetzt gehalten werden und der Druck auf den Straßen nicht abbricht!

Geschichte hochschulpolitischer Kämpfe in Griechenland

Kämpfe um die Hochschulen sind keine Neuheit in Griechenland. Vor einigen Wochen erst jährte sich zum 50. Mal die Besetzung der Polytechnio Athen durch Studierende, die sich durch die Unterstützung von Schüler*innen und Arbeiter*innen schnell zum Aufstand gegen die Militärdiktatur ausweitete, bevor die Besetzung brutal (24 Tote) niedergeschlagen wurde. Doch der Widerstand konnte nicht unten gehalten werden, die Militärdiktatur wurde 1974 gestürzt. Als Lehre aus den Gewalttaten an der Polytechnio wurde später die Polizeipräsenz an Hochschulen verboten, die als “UNI-Asyl” in die Geschichte einging. Als die griechische Regierung 2021 eine Änderung des Hochschulgesetz anstrebte, um Langzeitstudierende exmatrikulieren und eine “Campuspolizei” schaffen zu können, mobilisierten die Studierenden bereits zu großen Protesten. Die gesammelte Kampferfahrung zahlt sich aus: Während der aktuellen Proteste kann die Studierendenbewegung auf den gebildeten Strukturen an den Hochschulen und Fakultäten aufbauen. Auch die aktuellen Privatisierungspläne der griechischen Regierung sind nicht neu, sondern lediglich eine Fortsetzung der Ereignisse von 2006/07. Den Höhepunkt bildeten damals wie heute landesweite Besetzungen an insgesamt 457 Fakultäten. An den  Vollversammlungen der Studierendenverbände nahmen etwa 80-100.000 Studierende teil. So konnte die Studierendenbewegung den Kampf für gute Bildung für Alle nach Besetzungen und Protesten gewinnen! 

Die Rolle der BRD für die Unterfinanzierung der griechischen Hochschulen

Was ist seitdem passiert? Im Anschluss an die globale Finanzkrise befand sich die griechische Regierung in Schwierigkeiten, ihre Staatsschulden zu finanzieren. Griechenlands Schuldner (vor allem auch deutsche Banken) antworteten, anstelle z.B. von Schuldenerlass, mit aufgezwungener Austeritätspolitik – vermittelt über die Bundesregierung, die EU sowie den Internationalen Währungsfonds. Die Folge: Sozialstaatsabbau, Unterfinanzierung der öffentlichen Daseinsvorsorge (u.a. in der Bildung) sowie hohe Arbeitslosigkeit, insbesondere unter der Jugend. Unter solchen Bedingungen wollen die griechische Elite sowie Teile der Mittelschichten natürlich nicht studieren und gehen daher ins Ausland (“Brain drain”). Das ist der Hintergrund der Privatisierungspläne, mit der die Regierung einige Inseln akademischer Qualität schaffen will, um die staatlichen Hochschulen weiter unbekümmert aushungern zu können. Das deutsche Kapital hat hieran seinen Anteil!

Parallelen zu Deutschland: Militarisierung und Kapitaloffensive auf die Hochschulen 

Aber das ist nicht alles: Trotz verordnetem Austeritätszwang haben die Regierungen in Griechenland seit 2015 kontinuierlich aufgerüstet (2). Eine Verschärfung dieser Politik erleben wir heute durch die massive Militarisierung seit Beginn des Ukraine-Krieges, verbunden mit einem verstärkten Sozialabbau. Dabei gibt es Bestrebungen der Herrschenden, diese Militarisierung auch mittels der Hochschulen durchzusetzen und zu legitimieren. Das System der Unterfinanzierung und Drittmittelforschung zwingt die Universitäten nicht selten, Gelder für Projektfinanzierungen anzunehmen, die aus den Geldbeuteln der Rüstungskonzerne und Militärbündnisse wie der NATO kommen. Ein Aufruf von Akademiker:innen aus den griechischen Universitäten mit hunderten von Unterschriften kritisiert aus diesem Grund nicht nur die Verfassungswidrigkeit des Gesetzes, sondern auch, dass es Unternehmen die Möglichkeit bietet, unter Umgehung der verfassungsrechtlichen Vorschriften Universitätsgesellschaften oder Zweigstellen ausländischer Einrichtungen in Griechenland zu gründen. So spricht auch die International campaign to support the student movement struggling for Public & Free Education in Greece von “partnerships with the private sector and multinational companies in the pretext of connecting them to the market and reciprocal “collaborations”. While war becomes an organic element of capitalism, Greek universities cooperate with the war industry and NATO, turning their research from social needs to those of the killing machines” (3). 

Ähnliches können wir auch in Deutschland beobachten. Der in sog. “Zivilklauseln” festgeschriebenen Verpflichtung vieler deutscher Hochschulen, Forschung und Lehre an friedlichen und zivilen Zwecken zu orientieren, haben Rüstungslobbyisten und ihre politischen Vertreter wie Friedrich Merz und Marie-Agnes Strack-Zimmermann, aber selbst die Bildungsministerin (4), den Kampf angesagt. In Bayern und Hessen nimmt die staatliche Offensive zur militärischen Indienstnahme der Hochschulen bereits Fahrt auf. Dagegen gilt es in diesen Zeiten geopolitischer Eskalation die Zivilklauseln, als Ergebnis vorhergegangener studentischer Bewegungen und Proteste für Frieden und Abrüstung, zu verteidigen und auszuweiten. 

Was können wir dabei von unseren Genoss:innen in Griechenland lernen?

In den Protestjahren 2006/2007 waren die linken Kräfte an den griechischen Universitäten dazu gezwungen zusammenzuarbeiten, um gegen die rechte Studierendenorganisation der Nea Dimokratia eine Mehrheit in den Vollversammlungen zu erhalten. Die Fakultäten, die keine linken Fraktionen bilden konnten, gründeten unabhängige und progressive Gruppen von Studierenden, um die Koordinationsräte zu besetzen und Besetzungen durch Vollversammlungen abzusichern. Die wöchentlichen Ergebnisse der Versammlungen in den benachbarten Fakultäten und im ganzen Land gingen unter den politisierten Studierenden um wie ein Lauffeuer. Digitalisierte Besetzungskarten zeigten den Stand der Kämpfe, an denen sich alle beteiligten. Die Macht, die die Studierendenbewegung (auch heute noch!) entfalten kann, zeigt sich nicht zuletzt im Agieren der Regierung: Die sorgte dafür, dass der aktuelle Gesetzentwurf zur Hochschulprivatisierung kurz vor der Prüfungsphase vorgelegt wird, um die Mobilisierungen zu schwächen und eine Spaltung zwischen Studierenden und Gesellschaft zu erzeugen. 

Gegen diesen Druck haben die Studierenden es geschafft, die Fakultätsbesetzungen seit mehr als fünf Wochen zu halten und bei der öffentlichen Anhörung am 8. Februar in Athen und anderen Großstädten zehntausende Demonstrierende auf die Straße zu bringen. Durch die statusgruppen-übergreifende Mobilisierung gelang es zudem, mit der Unterstützung gewerkschaftlich organisierter Hochschulbeschäftigter den Server der Universität Athen lahmzulegen und damit die digitalen Prüfungen zu verhindern. Die Bestrebungen der griechischen Studierendenbewegung, den Kontakt zu Schüler*innen und Lohnarbeitenden herzustellen, hat Tradition und Aktualität. So bildete sich auch bei den aktuellen Bauernprotesten trotz versuchter Spaltungen ein Bündnis verschiedener Bevölkerungsgruppen: Lohnarbeitende, Arbeitslose, Bauern, Studierende und Schüler*innen unterstützten die Proteste. Die Botschaft ist klar: Wir sind die Mehrheit und wir stehen zusammen!

Von den Kampferfahrungen unserer griechischen Genoss:innen – in der Organisation an Hochschule und Fachbereich, im Aufbau von Protesten und der Knüpfung von Bündnissen – können und sollten wir lernen. Die Auseinandersetzung um eine ausfinanzierte, allen zugängliche Bildung und der Kampf gegen die Militarisierung verbindet unsere Kämpfe europaweit. Daher wollen wir ihre Erfahrungen in unseren Kämpfen an deutschen Hochschulen aufgreifen: für Friedensforschung und Zivilklauseln, für ein Bafög für Alle und im Aufbau einer Massenbewegung für eine sozialistische Alternative am Campus und darüber hinaus!

(1) “Darunter fallen Artikel 16 § 5 Abs. 1 »Der Hochschulunterricht wird ausschließlich von Einrichtungen erteilt, die juristische Personen des öffentlichen Rechts mit voller Selbstverwaltung sind«, Artikel 16, § 6, Absatz 1 »Die Hochschullehrer sind öffentliche Bedienstete« und Artikel 16 Absatz 8 Unterabsatz 2 »Die Errichtung von Hochschuleinrichtungen durch Privatpersonen ist verboten«.”

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Against the privatization and militarization of universities, for peace and socialism – solidarity with the student protests in Greece!

We declare our solidarity with the rightful struggle of Greek students and workers against the privatisation of their universities! 

Since the beginning of this year, thousands of students each week have taken over the streets of Athen and other cities to defend their right for a good and public education, because those rights are under attack. The Greek government is planning to appeal article 16 of the constitution, which forbids the establishment of private universities – a historic and internationally unique accomplishment. The consequences would be foreseeable: an increasingly under-funding of the state universities which are critical to the mass of the Greek population while the Greek upper class can send their kids to private elite universities. Therefore the occupation of faculties and universities since January and the ongoing protests on the streets are of great importance!

History of student struggles in Greece

Student struggles are no novelty in Greece. Only a few weeks ago was the 50th anniversary of the student occupation of the Polytechnio in Athens, which was able to expand to a revolt against the military dictatorship because of the support of workers before being put down violently (24 dead). 

But the resistance could not be held down for long, in 1974 the military dictatorship fell. As a lesson from the violence at Polytechnio, the police presence at universities was later banned, which went down in history as „UNI-Asyl“. When the Greek government sought to amend the Higher Education Act in 2021 in order to exmatriculate long-term students and create a „campus police force“, students mobilized major protests. Now, the accumulated experience of the past struggles is paying off: During the current protests, the student movement can build on the structures formed at the universities and faculties. The Greek government’s current privatization plans are not new either, but merely a continuation of the events of 2006/07, which culminated in nationwide occupations at a total of 457 faculties. Around 80-100,000 students took part in the general assemblies of the student associations. This is how the student movement was able to win the fight for good education for all after occupations and protests!

Germany‘s role in Greek austerity policies

What has happened since then? Following the global financial crisis, the Greek government found itself in difficulties financing its national debt. Instead of debt relief, for example, Greece’s debtors (especially German banks) responded by imposing austerity policies – mediated by the German government, the EU and the International Monetary Fund. The result: cuts to the welfare state, underfunding of public services (including education) and high unemployment, particularly among young people. Obviously, the Greek elite and parts of the middle classes do not want to study under such conditions and therefore go abroad („brain drain“). This is the background to the privatization plans with which the government wants to create a few islands of academic quality so that it can continue to starve the state universities without a care in the world. German capital has its share in this!

Parallels to Germany: Militarization and the offensive of capital on the universities 

But that’s not all: despite the imposed austerity measures, the governments in Greece have been continuously rearming since 2015. Today, we are experiencing an intensification of this policy through the massive militarization since the beginning of the war in Ukraine, combined with increased social cuts. At the same time, those in power are attempting to enforce and legitimize this militarization through universities. The system of underfunding and third-party funded research often forces universities to accept money for project funding that comes from the coffers of arms companies and military alliances such as NATO. For this reason, an appeal by academics from Greek universities with hundreds of signatures criticizes not only the unconstitutionality of the law, but also the fact that it offers companies the opportunity to establish university societies or branches of foreign institutions in Greece by circumventing constitutional regulations. The International campaign to support the student movement struggling for Public & Free Education in Greece speaks of „partnerships with the private sector and multinational companies in the pretext of connecting them to the market and reciprocal “collaborations”. While war becomes an organic element of capitalism, Greek universities cooperate with the war industry and NATO, turning their research from social needs to those of the killing machines.”

We can observe something similar in Germany. Arms industry lobbyists and their political representatives such as Friedrich Merz and Marie-Agnes Strack-Zimmermann, but even the Minister of Education, have declared war on the so-called „civil clauses“ – the obligation of many German universities to orient research and teaching towards peaceful and civi purposes. In Bavaria and Hesse, the state offensive to put universities to military use is already gathering pace. In these times of geopolitical escalation, the „civil clauses“, the result of previous student movements and protests for peace and disarmament, must be defended and expanded.

What can we learn from our Greek comrades?

In the protest years of 2006/2007, the left-wing forces at Greek universities were forced to work together in order to gain a majority in the plenary assemblies against the right-wing student organization of Nea Dimokratia. The faculties that were unable to form left-wing factions established independent and progressive groups of students to occupy the coordinating councils and secure occupations through plenary assemblies. The weekly results of the assemblies in neighbouring faculties and across the country spread like wildfire among politicized students. Digitized occupation maps showed the status of the struggles in which everyone was involved. The power that the student movement can develop (even today!) can be seen not least in the precautions of the government: it ensured that the current draft law on university privatization was presented shortly before the examination phase in order to weaken the mobilizations and create a division between students and society.

Against this pressure, the students have managed to maintain the faculty occupations for more than five weeks and bring tens of thousands of demonstrators onto the streets in Athens and other major cities during the public hearing on February 8. The mobilization also succeeded in paralyzing the University of Athens server with the support of unionized university employees, thus preventing the digital exams. The Greek student movement’s efforts to establish contact with workers have both tradition and relevance today. In the current farmers‘ protests, for example, an alliance was formed between different population groups despite attempts to divide them: Workers, the unemployed, farmers, students and pupils supported the protests. The message is clear: we are the majority and we stand together!

We can and should learn from the experiences of our Greek comrades – in organizing at universities and faculties, in building protests and forging alliances. The struggle for fully-funded education that is accessible to all and the fight against militarization connect all of our struggles across Europe. We therefore want to draw on their experiences in our struggles at German universities: for peace research and demilitarization of the universities, for fully funded education for all and in building a mass movement for a socialist alternative on the campus and beyond!

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Κατά της ιδιωτικοποίησης και της στρατιωτικοποίησης των πανεπιστημίων, υπέρ της ειρήνης και του σοσιαλισμού – Αλληλεγγύη στις φοιτητικές διαμαρτυρίες στην Ελλάδα

Δηλώνουμε την αλληλεγγύη μας στον δίκαιο αγώνα των Ελλήνων φοιτητών, μαθητών και εργαζομένων ενάντια στην ιδιωτικοποίηση των πανεπιστημίων!

Από την αρχή του έτους, χιλιάδες μαθητές στην Ελλάδα βγαίνουν στους δρόμους της Αθήνας και άλλων μεγάλων πόλεων κάθε εβδομάδα για να υπερασπιστούν το δικαίωμά τους σε μια καλή εκπαίδευση για όλους. Αυτό το δικαίωμα δέχεται επί του παρόντος επίθεση. Η ελληνική κυβέρνηση σχεδιάζει να άρει την απαγόρευση των ιδιωτικών πανεπιστημίων που κατοχυρώνεται στο άρθρο 16 του ελληνικού συντάγματος – ένα ιστορικό επίτευγμα που είναι μοναδικό στον κόσμο. Οι συνέπειες θα ήταν προβλέψιμες: περαιτέρω υποχρηματοδότηση των κρατικών πανεπιστημίων, στα οποία φοιτά η πλειοψηφία του ελληνικού πληθυσμού, ενώ η μικρή ελληνική ανώτερη τάξη μπορεί να στέλνει τα παιδιά της σε ιδιωτικά ελίτ πανεπιστήμια. Επομένως, είναι σωστό και σημαντικό ότι πολλά πανεπιστήμια έχουν καταληφθεί από εξεγερμένους φοιτητές από τον Ιανουάριο και ότι η πίεση στους δρόμους συνεχίζεται!

Ιστορία των αγώνων πανεπιστημιακής πολιτικής στην Ελλάδα

Οι αγώνες για τα πανεπιστήμια δεν είναι κάτι καινούργιο στην Ελλάδα. Μόλις πριν από λίγες εβδομάδες συμπληρώθηκαν 50 χρόνια από την κατάληψη του Πολυτεχνείου Αθηνών από φοιτητές, η οποία γρήγορα εξελίχθηκε σε εξέγερση κατά της στρατιωτικής δικτατορίας χάρη στην υποστήριξη φοιτητών και εργαζομένων, πριν η κατάληψη καταλυθεί βάναυσα (24 νεκροί). Ωστόσο, η αντίσταση δεν μπόρεσε να συγκρατηθεί και η στρατιωτική δικτατορία ανατράπηκε το 1974. Ως μάθημα από τη βία στο Πολυτεχνείο, απαγορεύτηκε αργότερα η αστυνομική παρουσία στα πανεπιστήμια, γεγονός που έμεινε στην ιστορία ως „άσυλο UNI“. Όταν η ελληνική κυβέρνηση προσπάθησε να τροποποιήσει τον νόμο για την τριτοβάθμια εκπαίδευση το 2021, προκειμένου να εξημερώσει τους μακροχρόνιους φοιτητές και να δημιουργήσει μια „αστυνομική δύναμη πανεπιστημίων“, οι φοιτητές κινητοποιήθηκαν για μεγάλες διαμαρτυρίες. Η συσσωρευμένη εμπειρία των αγώνων αποδίδει καρπούς: Κατά τη διάρκεια των σημερινών κινητοποιήσεων, το φοιτητικό κίνημα μπορεί να στηριχθεί στις δομές που έχουν διαμορφωθεί στα πανεπιστήμια και τις σχολές. Τα τρέχοντα σχέδια ιδιωτικοποίησης της ελληνικής κυβέρνησης δεν είναι επίσης καινούργια, αλλά απλώς αποτελούν συνέχεια των γεγονότων του 2006/07, τα οποία κορυφώθηκαν με πανελλαδικές καταλήψεις σε συνολικά 457 σχολές. Περίπου 80-100.000 φοιτητές συμμετείχαν στις γενικές συνελεύσεις των φοιτητικών συλλόγων. Έτσι το φοιτητικό κίνημα κατάφερε να κερδίσει τον αγώνα για καλή παιδεία για όλους μετά από καταλήψεις και διαμαρτυρίες!

Ο ρόλος της Ομοσπονδιακής Δημοκρατίας της Γερμανίας στην υποχρηματοδότηση των ελληνικών πανεπιστημίων

Μετά την παγκόσμια χρηματοπιστωτική κρίση, η ελληνική κυβέρνηση βρέθηκε σε δυσκολίες χρηματοδότησης του δημόσιου χρέους της. Οι οφειλέτες της Ελλάδας (ιδίως οι γερμανικές τράπεζες) αντέδρασαν επιβάλλοντας μέτρα πολιτικής λιτότητας – με τη μεσολάβηση της γερμανικής κυβέρνησης, της ΕΕ και του Διεθνούς Νομισματικού Ταμείου- αντί να διαγράψουν το χρέος, για παράδειγμα. Το αποτέλεσμα: περικοπές στο κράτος πρόνοιας, υποχρηματοδότηση των δημόσιων υπηρεσιών (συμπεριλαμβανομένης της εκπαίδευσης) και υψηλή ανεργία, ιδίως μεταξύ των νέων. Υπό αυτές τις συνθήκες, η ελληνική ελίτ και τμήματα της μεσαίας τάξης δεν θέλουν φυσικά να σπουδάσουν και γι‘ αυτό φεύγουν στο εξωτερικό („brain drain“). Αυτό είναι το υπόβαθρο των σχεδίων ιδιωτικοποιήσεων με τα οποία η κυβέρνηση θέλει να δημιουργήσει μερικές νησίδες ακαδημαϊκής ποιότητας, ώστε να συνεχίσει να λιμοκτονεί αδιαμαρτύρητα τα κρατικά πανεπιστήμια. Το γερμανικό κεφάλαιο έχει το μερίδιό του σε αυτό!

Παραλληλισμοί με τη Γερμανία: στρατιωτικοποίηση και επίθεση του κεφαλαίου στα πανεπιστήμια

Παρά τα επιβαλλόμενα μέτρα λιτότητας, οι κυβερνήσεις στην Ελλάδα αναβαθμίζονται συνεχώς από το 2015. Σήμερα, βιώνουμε μια εντατικοποίηση αυτής της πολιτικής μέσω της μαζικής στρατιωτικοποίησης από την έναρξη του πολέμου στην Ουκρανία, σε συνδυασμό με τις αυξημένες κοινωνικές περικοπές. Ταυτόχρονα, οι κυβερνώντες προσπαθούν να επιβάλουν και να νομιμοποιήσουν αυτή τη στρατιωτικοποίηση μέσω των πανεπιστημίων. Το σύστημα της υποχρηματοδότησης και της εξωτερικά χρηματοδοτούμενης έρευνας συχνά αναγκάζει τα πανεπιστήμια να δέχονται χρήματα για τη χρηματοδότηση έργων που προέρχονται από τα ταμεία των εταιρειών όπλων και των στρατιωτικών συμμαχιών, όπως το ΝΑΤΟ. Για το λόγο αυτό, μια προσφυγή ακαδημαϊκών από ελληνικά πανεπιστήμια με εκατοντάδες υπογραφές επικρίνει όχι μόνο την αντισυνταγματικότητα του νόμου, αλλά και το γεγονός ότι προσφέρει στις εταιρείες τη δυνατότητα να ιδρύσουν πανεπιστημιακές εταιρείες ή παραρτήματα ξένων ιδρυμάτων στην Ελλάδα, παρακάμπτοντας τις συνταγματικές ρυθμίσεις. Η διεθνής καμπάνια για την υποστήριξη του φοιτητικού κινήματος που αγωνίζεται για τη Δημόσια & Δωρεάν Παιδεία στην Ελλάδα κάνει επίσης λόγο για „συμπράξεις με τον ιδιωτικό τομέα και πολυεθνικές εταιρείες με πρόσχημα τη σύνδεσή τους με την αγορά και αμοιβαίες „συνεργασίες“. Ενώ ο πόλεμος γίνεται οργανικό στοιχείο του καπιταλισμού, τα ελληνικά πανεπιστήμια συνεργάζονται με την πολεμική βιομηχανία και το ΝΑΤΟ, στρέφοντας την έρευνά τους από τις κοινωνικές ανάγκες σε αυτές των δολοφονικών μηχανών“.

Μπορούμε να παρατηρήσουμε κάτι παρόμοιο στη Γερμανία. Οι λομπίστες της άμυνας και οι πολιτικοί τους εκπρόσωποι, όπως ο Friedrich Merz και η Marie-Agnes Strack-Zimmermann, αλλά ακόμη και ο υπουργός Παιδείας, έχουν κηρύξει τον πόλεμο στην υποχρέωση πολλών γερμανικών πανεπιστημίων να προσανατολίζουν την έρευνα και τη διδασκαλία προς ειρηνικούς και πολιτικούς σκοπούς, όπως ορίζεται στις λεγόμενες „πολιτικές ρήτρες“. Στη Βαυαρία και την Έσση, η κρατική επίθεση για την αξιοποίηση των πανεπιστημίων για στρατιωτικούς σκοπούς έχει ήδη αρχίσει να επιταχύνεται. Σε αυτούς τους καιρούς γεωπολιτικής κλιμάκωσης, οι πολιτικές ρήτρες, αποτέλεσμα προηγούμενων φοιτητικών κινημάτων και διαμαρτυριών υπέρ της ειρήνης και του αφοπλισμού, πρέπει να υπερασπιστούν και να επεκταθούν.

Τι μπορούμε να μάθουμε από τους συντρόφους μας στην Ελλάδα;

Στα χρόνια των διαμαρτυριών του 2006/2007, οι αριστερές δυνάμεις στα ελληνικά πανεπιστήμια αναγκάστηκαν να συνεργαστούν προκειμένου να αποκτήσουν πλειοψηφία στις συνελεύσεις ολομέλειας έναντι της δεξιάς φοιτητικής οργάνωσης της Νέας Δημοκρατίας. Οι σχολές, που δεν μπόρεσαν να συγκροτήσουν αριστερές παρατάξεις, ίδρυσαν ανεξάρτητες και προοδευτικές ομάδες φοιτητών για να καταλάβουν τα συντονιστικά συμβούλια και να εξασφαλίσουν καταλήψεις μέσω των συνελεύσεων ολομέλειας. Τα εβδομαδιαία αποτελέσματα των συνελεύσεων σε γειτονικές σχολές και σε όλη τη χώρα διαδόθηκαν σαν πυρκαγιά στους πολιτικοποιημένους φοιτητές. Ψηφιοποιημένοι χάρτες καταλήψεων έδειχναν την κατάσταση των αγώνων στους οποίους συμμετείχαν όλοι. Η δύναμη που μπορεί να αναπτύξει το φοιτητικό κίνημα (ακόμα και σήμερα!) φαίνεται όχι λιγότερο από τις ενέργειες της κυβέρνησης: φρόντισε να παρουσιαστεί το τρέχον σχέδιο νόμου για την ιδιωτικοποίηση των πανεπιστημίων λίγο πριν από τη φάση των εξετάσεων, προκειμένου να αποδυναμώσει τις κινητοποιήσεις και να δημιουργήσει μια διαίρεση μεταξύ φοιτητών και κοινωνίας.

Απέναντι σε αυτή την πίεση, οι φοιτητές κατάφεραν να διατηρήσουν τις καταλήψεις των σχολών για περισσότερες από πέντε εβδομάδες και να βγάλουν δεκάδες χιλιάδες διαδηλωτές στους δρόμους της Αθήνας και άλλων μεγάλων πόλεων κατά τη δημόσια ακρόαση στις 8 Φεβρουαρίου. Μέσω της ιστοσελίδας η διακρατική κινητοποίηση κατάφερε επίσης να παραλύσει τον διακομιστή του Πανεπιστημίου Αθηνών με την υποστήριξη των συνδικαλισμένων πανεπιστημιακών υπαλλήλων, εμποδίζοντας έτσι τις ψηφιακές εξετάσεις. Οι προσπάθειες του ελληνικού φοιτητικού κινήματος να έρθει σε επαφή με τους φοιτητές και τους μισθωτούς εργαζόμενους είναι τόσο παραδοσιακές όσο και επίκαιρες. Στις σημερινές διαμαρτυρίες των αγροτών, για παράδειγμα, δημιουργήθηκε μια συμμαχία μεταξύ διαφορετικών ομάδων του πληθυσμού παρά τις προσπάθειες διαχωρισμού τους: Μισθωτοί, άνεργοι, αγρότες, φοιτητές και μαθητές υποστήριξαν τις διαμαρτυρίες. Το μήνυμα είναι σαφές: είμαστε η πλειοψηφία και είμαστε ενωμένοι!

Μπορούμε και πρέπει να μάθουμε από τις εμπειρίες των Ελλήνων συντρόφων μας που είναι η οργάνωση στα πανεπιστήμια και στις σχολές, η οικοδόμηση διαμαρτυριών και η δημιουργία συμμαχιών. Ο αγώνας για πλήρως χρηματοδοτούμενη εκπαίδευση που είναι προσβάσιμη για όλους και ο αγώνας ενάντια στη στρατιωτικοποίηση συνδέουν τους αγώνες μας σε όλη την Ευρώπη. Θέλουμε, λοιπόν, να ενσωματώσουμε τις εμπειρίες τους στον αγώνα μας για ρήτρες πολιτών και ένα Bafög για όλους και να ορθώσουμε το ανάστημά μας μαζί: για την ειρήνη και τον σοσιαλισμό!